In Prag unterwegs

Um Prag und seine Sehenswürdigkeiten zu besichtigen gibt es verschiedene Möglichkeiten, erste und beste Variante ist die Fortbewegung zu Fuß. Die historischen Stadtviertel sind überschaubar und nicht sehr weitläufig. Für die Erkundungstouren braucht man unbedingt festes Schuhwerk, da das nostalgische und romantisch wirkende Kopfsteinpflaster den Weg oft unbequem macht. Zu Fuß gewinnt man die meisten Eindrücke in Prag, da man so auch in die entlegensten und vielleicht schönsten Winkel der Stadt vordringen kann, die sonst den breiten Touristenmassen verborgen bleiben. Und während man durch die Gässchen streift und die Sehenswürdigkeiten bestaunt vergisst man schnell den vielleicht langen Weg den man zurück gelegt hat. 

Mit dem Auto durch Prag zu reisen mag auf den ersten Blick  bequemer wirken, aber da eine große Gefahr besteht, dass das Auto geklaut wird oder man durch falsches Parken eine Wegfahrsperre bekommt sollte man auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen.

Sollte man in Versuchung geraten ein Taxi in Anspruch zu nehmen gibt es mehrere Aspekte die dagegen sprechen. Zum einen die Taximafia, die die Touristen mit erhöhten Preisen ausbeutet oder der gefährliche Fahrstil des Taxifahrers, der zu schnell durch die Stadt fährt (was ein Bestaunen der Sehenswürdigkeiten ebenfalls erschwert), das ist auch der Grund warum pro Taxi nur vier Fahrgäste zugelassen sind. Stellt der Fahrer trotz Kundenwunsch keine Quittung aus muss der Gast nichts bezahlen. Nach Mitternacht läuft das Taxameter nicht mehr und Fahrer und Gast müssen gemeinsam einen Preis aushandeln.

Die Prager Metro war leider zur Zeit als wir selbst in Prag waren nicht in Betrieb, wegen des Hochwassers. Ansonsten ist sie ein beliebtes und häufig benutztes Transportmittel. Sie fährt von morgens fünf Uhr bis Mitternacht und ist im Vergleich zu den Untergrundbahnen anderer Städte eine Minibahn. Die längste und zugleich älteste Strecke hat eine Länge von 14,2km.( Diese Strecke legt sie in einer Zeit von 30 Minuten zurück) Eine Fahrkarte ist nach dem Entwerten noch für eine Stunde zu gebrauchen.

Da wir die Metro nicht benutzen konnten waren wir auf die Straßenbahn angewiesen, die einige Vorteile gegenüber der Metro hat. Während der Fahrt bekommt man einiges von der Stadt zu sehen und man muss nicht wie bei der Metro in den dunklen, tristen Untergrundschächten verweilen. Ein weiterer Grund die Straßenbahn zu bevorzugen ist der, dass sie rund um die Uhr fährt. Einen Nachteil hat sie allerdings, denn sie ist tagsüber oft überfüllt, was auch uns die Fahrt mit ihr oft beschwerlich machte. Zu den Fahrpreisen ist zu sagen, dass es hier keinen Unterschied macht ob man mit der Metro oder der Straßenbahn fährt. Obwohl man besonders als Tourist am ehesten kontrolliert wird und man daher nicht schwarzfahren sollte, ist uns das nicht aufgefallen auch nicht als wir einen Feldversuch deswegen gestartet haben. (wir wurden nicht kontrolliert)

Alternative Fortbewegungsmittel sind zum Beispiel die nostalgische Freiluftbahn, die von einer kräftigen Mini-Lok gezogen wird, oder eine Kutschfahrt mit stilechtem Kutscher sowie eine kleine Zahl von romantisch wirkenden Oldtimern, die einen für kurze Zeit in die Vergangenheit versetzen. Hierzu zählen auch die seit neustem zu nutzenden Heißluftballons und Motorflugzeuge, in denen eine Fahrt allerdings etwa 300€ kostet.

Eine Fortbewegungsart die aber leider durch das Hochwasser nicht möglich war, ist das Fahren mit einem Moldau-Dampfer, oder wer seine Ruhe haben und sich entspannen will, kann sich ein Ruderboot mieten und auf dem Strom treiben lassen.

Bei diesen vielen Möglichkeiten weiß man oft nicht, für welche man sich entscheiden soll, jede hat ihre Vor- und Nachteile und manchmal spielen andere Einflüsse mit, so dass man gezwungen ist, sich auf wenige zu beschränken, wie das bei unserer Studienfahrt der Fall war. Aber alles in allem ist sicher für jeden eine Art der Fortbewegung dabei.